Organisatoren und Besucher des Weihnachtsmarktes trotzten in Hofstetten dem vorausgesagten schlechten Wetter mit Regen und Sturmböen. Die Helfer der Heimat- und Naturfreunde e. V. verlegten kurzerhand einige Verkaufsstände in die Engerling-Scheune, um der Nässe von oben zu entgehen. Am Abend hielt Petrus dann doch seine schützende Hand über die Hofstettener und verschonte sie weitgehend vor Niederschlägen. So genossen dann auch zahlreiche Besucher die weihnachtliche Stimmung.
Am Nachmittag stand allerdings mit dem „LaCarrera Nikolauslauf“ erst noch ein sportliches Event auf dem Programm. Bei diesem Wettbewerb sollte vor allem der Spaßfaktor für Hobbyläufer nicht zu kurz kommen. Die Streckenlänge von zwei Runden je 2,7 km war leicht zu bewältigen und als Nikoläuse maskierte Sportler erhielten einen kleinen Vorsprung. Diesen Vorteil nutzten viele Teilnehmer und waren nicht nur als Weihnachtsmann oder Christkind verkleidet, sondern führten zum Teil auch noch allerlei weihnachtlichen Zierrat mit sich. Die Einnahmen aus den Startgebühren kommen auch in diesem Jahr wieder der Aktion „Jeder Bürger einen Euro“ des Landkreises Roth zugute.
Mit Einbruch der Dämmerung wanderten die Besucher des Weihnachtsmarktes in den nahegelegenen Wald, um dort mit einigen Liedern den Nikolaus zu rufen und mit ihm die Waldweihnacht zu feiern. Die von Maria Seitz geleitete Kindergruppe bot ein Weihnachtsspiel mit musikalischer Umrahmung durch die Hofstettener Flötenkinder. Begeistert brachten die kleinen Musikanten Lieder wie „Der Weihnachtsstern leuchtet hell“, „Sei gegrüßt, lieber Nikolaus“ und „Die Weihnachtsbäckerei“ zum Vortrag. Kaum waren die letzten Töne verklungen, ließ sich aus der Dunkelheit auch schon ein dumpfes Brummgeräusch vernehmen. Kurz danach traf der festlich gewandete Nikolaus mit seinem finsteren Begleiter Knecht Ruprecht auf einem Motorradgespann in Hofstetten ein. Der Mann mit einem prächtigen weißen Rauschebart öffnete sein goldenes Buch und richtete einige ernste Worte an die mit großen Augen lauschenden Kinder. Besonders respektvoll beäugten die Kleinen den zotteligen Knecht Ruprecht. Spätestens als die ersten Päckchen mit Süßigkeiten verteilt werden, lachten auch die zuerst etwas ängstlichen Kinder den Nikolaus und seinen Helfer an. Kurz danach starteten der heilige Mann und sein Begleiter wieder das Gespann und verschwanden laut knatternd im dunklen Wald. Den Rückweg zum Dorfplatz weisen der hübsch geschmückte und beleuchtete Christbaum und der Geruch von gegrillten Bratwürsten.
Am Abend fand dann das Adventskonzert in der Kirche Mariä Verkündigung statt. Der Singkreis Hofstetten und die Gruppe Kibali aus Liebenstadt unterhielten bestens mit ihren weihnachtlichen Liedern. Die feierlichen Klänge und der stimmungsvoll beleuchtete Innenraum der Kirche versetzten die vielen Zuhörer schnell in eine vorweihnachtliche Stimmung.Am Dorfplatz bildeten sich inzwischen lange Reihen vor den Verkaufsständen. Das Angebot an Gaumenfreuden hielt für jeden Geschmack etwas bereit. Wer auf der Suche nach netten Geschenkideen war, wurde ebenfalls nicht enttäuscht. Liebevoll gebastelte und selbstgestrickte Weihnachtsartikel oder hausgemachte Spezialitäten warteten auf ihre Käufer. Zu späterer Stunde füllte sich der Markt mit zahlreichen jugendlichen Besuchern, von denen der ein oder andere zu rockiger (Weihnachts-) Musik das Tanzbein schwang, um der Kälte zu trotzen. Bei einem Plausch am wärmenden Feuerkorb und mit dem letzten ergatterten Heißgetränk in der Hand klang der kleine, beschauliche Weihnachtsmarkt aus.